Wichtige Weiterleitung - eine junge und vorher kerngesunde Hündin aus unserem Bekanntenkreis ist vor Kurzem trotz intensivster Behandlung daran gestorben, es verging anscheinend nur wenig Zeit Zeckenbiss und Tod.
-------------------------------------------------------------------------------- Von: TASSO-Newsletter [mailto:newsletter@tasso.net] Gesendet: Freitag, 28. März 2008 14:39 An: tanja@samojede-in-not.de Betreff: Presse-Mitteilung: Zecken-Alarm: Hunde sind besonders gefährdet
Presse-Mitteilung
Zecken-Alarm: Hunde sind besonders gefährdet
Experten warnen vor der unbehandelt tödlich verlaufenden Babesiose-Infektion
Die im Volksmund „Hundemalaria“ genannte Babesiose des Hundes ist weiter auf dem Vormarsch. Übertragen werden die Bakterien durch Auwaldzecken, die inzwischen aus ihrer Winterruhe erwacht sind und gierig auf Opfer lauern.
Der diesjährige Winter war zwar ungewöhnlich lang, aber insgesamt eher mild. Aufgrund der fehlenden zweistelligen Minusgrade werden somit Heerscharen von Zecken überlebt haben. Die winzigen Spinnentiere lauern nun im kniehohen Gras oder niedrigen Büschen auf ihre Opfer, die sie an deren Ausdünstungen erkennen. Bei unmittelbarem Kontakt mit dem Opfer lassen sie sich vom Halm oder Ast abstreifen und suchen eine warme Körperstelle mit möglichst dünner Haut. Dort stechen sie zu, saugen Blut und „spucken“ unverdauliche Blutbestandteile von Zeit zu Zeit in die Wunde zurück. Eine Blutmahlzeit kann so mehrere Tage andauern.
Tödlicher Stich
Für Hunde besonders gefährlich sind Auwaldzecken, erkennbar an den Punkten auf dem Rückenschild. Diese Zeckenart ist Zwischenwirt für Hunde-Babesien (Babesia canis canis), Einzeller, die als Parasiten die roten Blutkörperchen befallen. In der Regel erfolgt die Übertragung der Erreger zwei bis drei Tage nach dem initialen Zeckenstich durch das „Spucken“ der Zecke. Die ersten Symptome einer Infektion mit Hunde-Babesien treten nach etwa einer Woche auf. Laut Dr. Rolf Wilcken, Leiter der Abteilung Kleintiere der Tierklinik Hochmoor im westfälischen Gescher, gehören dazu ein gestörtes Allgemeinbefinden und Fieber, gefolgt von Fressunlust, Gewichtsverlust und Abgeschlagenheit. „Ein bis zwei Tage später kommt es aufgrund des Zerfalls der roten Blutkörperchen zu Blutarmut, Blutharnen und manchmal auch zu Gelbsucht“. Entzündungen der Maul- und Magenschleimhaut sowie der Muskulatur seien ebenfalls häufig. „Die akute Form der Hunde-Babesiose endet unbehandelt binnen weniger Tage mit dem Tod durch Atemnot, Blutarmut und Nierenversagen“, so Dr. Wilcken.
Nach jedem Spaziergang auf die Suche gehen
Philip McCreight, Leiter der Tierschutzorganisation TASSO e.V., rät allen Hundebesitzern, sofort nach einem Spaziergang im Grünen das Tier sorgfältig nach Zecken abzusuchen. „Entfernen sollte man die Schmarotzer mit einer speziellen Zeckenzange oder einem Zeckenhaken. Zur Not funktionieren auch Pinzette oder spitze Fingernägel.“ In jedem Fall sollte darauf geachtet werden, dass man die Zecke nicht zerquetscht, denn dann würden eventuell vorhandene Erreger unmittelbar in die Stichwunde gebracht werden. „Öl oder Nagellack sind tabu“, warnt McCreight. Die Zecke würde im Todeskampf ihren Mageninhalt in die Wunde entleeren und so eine Infektion beschleunigen. Auf die traditionell strittige Frage „Ziehen oder Drehen?“ hat Dr. Wilcken eine ganz einfache Antwort: „Wie man die Zecke aus der Haut befördert, ist völlig egal. Manchmal geht es mit Ziehen, manchmal mit Drehen leichter. Man sollte aber immer am Kopf und damit so nah wie möglich an der Einstichstelle ansetzen.“ Das Wichtigste sei eine möglichst schnelle Entfernung des Parasiten, ergänzt der Tierarzt. Denn dann wäre eine Infektion mit Hunde-Babesiose sehr unwahrscheinlich.