Rasse: Deutscher Zwergspitz Geschlecht: männlich Alter: November 2008 Schulterhöhe: 25 cm. Gewicht: 3,9 kg
Hallo, ich bin Niko !
Ein Deutscher Zwergspitz gehört nach Deutschland, findet Ihr nicht auch ? Vor allem da meine spanischen Besitzer mich partout loswerden wollten ! Die brachten mich in eine Hundepension, weil sie nicht wirklich etwas mit mir anfangen konnten. Dass ich nicht mehr nach Hause zurückkehrte, habe ich einem Zufall zu verdanken. Julieta Gründerin von dem Tierschutzverein Perros con Alma, machte eine Bemerkung, was für ein hübscher Hund ich sei (wie Recht sie doch hat). Sie bekam eine Antwort, mit der sie im Leben nicht gerechnet hatte: Der Vater der Besitzerin fragte Julieta schamlos, ob sie mich haben wolle. Da war sie echt platt. Ich übrigens auch ! Wie kann man seinen Hund einfach abgeben wie ein altes Spielzeug ? Vor allem da ich reinrassig bin und mal viel Geld gekostet habe.
Julieta spürte, dass der Besitzer mich unbedingt loswerden wollte. Sie wollte natürlich Näheres über mich wissen. Der Mann erzählte ihr von meinem sehr guten Charakter, dass ich aber nervös sei, weil ich oft allein war, während meine Besitzerin arbeiten ging. Den ganzen Tag musste ich in einer Holzkiste auf der Terrasse sitzen. Ich bin zwar klein, aber ich brauche trotzdem meine Bewegungsfreiheit. Aber die Wohnung war so luxuriös, dass mein Frauchen Angst hatte, ich würde in ihrer Abwesenheit Unfug anstellen und ihre edle Einrichtung anknabbern. So unausgeglichen, wie ich war, hätte ich das vielleicht sogar getan. Da ich den ganzen Tag in der Kiste saß, hatte ich keine Gelegenheit, mich auszutoben, wie es für jeden Hund jeder Rasse und Größe normal ist. Und sobald ich die Kiste wieder verlassen durfte, wurde ich misshandelt. Die Kinder nannten es „spielen“, ich nenne es „quälen“.
Julieta hörte aufmerksam zu und bekam Mitleid mit mir. Sie entschied sich, mich zu übernehmen, und meinem Besitzer konnte man die Erleichterung förmlich ansehen. Was für ein mieser Verräter ! Ich wäre ihm treu gewesen bis in den Tod, aber er dachte nur an sich. So blieb ich in der Hundepension. Die Betreuer dort sind zwar echt nett, aber wenn sie sich nähern, zittere ich am ganzen Leib und bin gelähmt vor Angst, und wenn sie mich auf den Arm nehmen wollen, zeigte ich Zähne. Woher sollte ich wissen, dass jetzt Schmusen auf dem Plan stand und nicht Schläge oder die Verbannung in die Kiste ? Ich werde eine Weile brauchen, bis ich diese Angst ablegen kann. Schließlich musste ich diese Tortur fünf Jahre lang ertragen. Da werde ich meine Angst nicht in fünf Tagen wieder los. Aber die Leute von Perros con Alma werden mich trotzdem nicht im Stich lassen – das haben sie mir versichert.
Meinen Besitzern gegenüber war ich dagegen überhaupt nicht aggressiv und gehorchte aufs Wort. Ich ließ mir auch problemlos das Geschirr anziehen. Das lässt hoffen für mein neues Zuhause. Sobald ich Vertrauen zu Euch gefasst habe, werde ich brav neben Euch herlaufen und mich abends an Euch schmiegen. Dazu benötige ich allerdings hundeerfahrene Menschen, die wissen, wie man mit Angsthunden umgeht. Wenn ich nicht weiß, was mit mir passiert, bin ich misstrauisch. Angriff ist die beste Verteidigung, und deshalb presche ich nach vorne, um mögliche Gefahren abzuwenden. Deshalb sollten in Eurem Haushalt keine Kinder leben.
Wenn Ihr souveräne Rudelführer seid und Euch zutraut, mir mit viel Geduld die Angst zu nehmen, würde ich mich freuen, zu Euch zu ziehen. Aber bitte nehmt mich nicht, um billig an einen Rassehund zu gelangen. Das wäre fatal. Nehmt mich aus Liebe und Zuneigung ! Da ich geimpft, kastriert, auf Mittelmeerkrankheiten getestet und gechipt bin, könnte ich schon bald mit meinem EU-Pass ausreisen. Bis zu meiner Ausreise bleibe ich in der Hundepension. Aber ich hoffe, dass ich bald meine Koffer packen kann. Meldet Euch einfach bei meiner Vermittlerin …