Tiername: Charly Rasse: Spitz Mischling Geschlecht: männlich/kastriert Alter: ca. geb. 2011 Größe/Gewicht: ca. 11 kg im Tierheim seit: 29.11.18
Beschreibung:
Unser kleiner Charly, auch Charly Charlesmann genannt, ist ein echtes Unikat. Als rotzfrecher Kleinganove schlägt er sich wacker durch den Tierheimalltag und bringt uns mit seiner nicht immer durch gutes Benehmen glänzenden, aber dafür sehr vorwitzigen Art ständig zum Lachen.
Charly ist mit seinen Menschen sehr freundlich, lässt sich kraulen, bürsten und auch hochheben. Bei fremden Menschen gibt’s erstmal großen Alarm, vieles davon ist aber nur heiße Luft und ein ernst gemeintes Nein! bringt den zeitweilig größenwahnsinnigen Charly schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
Dies gilt übrigens auch für alle anderen Situationen, in denen Charly sich etwas zu viel rausnimmt, sei es, dass er sein Futter verteidigt, den Tierarzt nicht mag, keinen Schritt weiter spazieren geht, andere Hunde nicht in der Nähe seines Körbchens akzeptiert, gerade nicht abgetrocknet werden will, oder einfach alle Aufmerksamkeit ganz für sich alleine haben will …
So lautstark wie Charly seine Meinung kundgibt, so leicht ist er in der Regel auch zu beeindrucken. Charly benötigt deshalb konsequente, hundeerfahrene Besitzer, die ihm nichts durchgehen lassen und Konflikte mit ihm nicht aussitzen, sondern klären. Dann steht einem vielleicht nicht immer perfekten, aber definitiv unterhaltsamen und am Ende des Tages mehr als bereichernden Zusammenleben mit unserem Chaoten Charly nichts im Wege!
Und jetzt mal unter uns, wie auch jeder andere Hund hat Charly natürlich seine Gründe für sein Verhalten. Sein Kontrollwahn gegenüber seiner Bezugsperson und der Hang dazu, alle Dinge selbst klären zu müssen, beruht letztendlich darauf, dass Charly sich früher auch wirklich alleine um alles kümmern müsste. Sein Besitzer war erkrankt und hat mit bestem Gewissen für den noch jungen Charly gesorgt, vieles an Erziehung und vor allem fehlender Sicherheit für Charly im Alltag ist aber einfach auf der Strecke geblieben. Nach dem Tod seines Besitzers kam Charly zu uns, wir kannten ihn schon aus einer längeren Pensionszeit, die er bei uns verbrachte. Und was soll man sagen, obwohl, oder vielleicht auch gerade deshalb, wir genau wissen, wie Charly so tickt und dass er sich manchmal auch im Ton (oder aber am Schuh des ungebetenen Besuchers) vergreift, haben wir ihn furchtbar lieb und wünschen ihm nur das Beste! Man muss Charly einfach so nehmen, wie er ist, und wenn man das kann, hat man ganz sicher einen Freund für’s Leben.
Leider kann Charly wegen seinen Verlustängsten schlecht alleine bleiben, er fängt sofort an zu bellen, sobald sich seine Bezugsperson entfernt. Bestimmt kann man daran noch arbeiten, von heute auf morgen ist das aber nicht getan. Wir möchten Charly aufgrund oben beschriebener Verhaltensoriginellitäten nur in einen kinderlosen Haushalt vermitteln. Mit viel Management wäre ein Zusammenleben mit anderen Hunden und vielleicht sogar Katzen sicher möglich, das ständige Aufpassen würde aber letztendlich nicht nur Charlys Besitzer, sondern auch ihn selbst und alle anderen vierbeinigen Mitbewohner sehr stressen. Wir sehen Charly deshalb eher als Einzelhund. Aber: Ausnahmen bestätigen die Regel!
Vor allen anderen Dingen ist für Charly, wie schon erwähnt, am allerwichtigsten: Dass seine Menschen ihm zur Seite stehen, in guten wie in schlechten Zeiten, und Streit nicht aus dem Weg gehen. Denn nachtragend ist Charly nicht! Gerade noch furchtbar wütend, weil man die Reste seines (wichtig!) frisch auseinandergelegten Müllbeutels zusammenfegen will, kommt er im nächsten Moment angelaufen, schmeißt sich auf den Rücken zum Bauchkraulen und der ganze Spuk ist wieder vorbei.
Je mehr man ihm von seinen selbstauferlegten Aufgaben, wie z.B. den Besucherverkehr zu regeln, abnehmen kann, desto entspannter und glücklicher wird Charly werden. Er will das alles nicht selbst machen müssen, auch wenn es manchmal verdächtig danach aussieht. Zugegeben, ein bisschen verrückt sollten Charlys neue Besitzer vielleicht schon sein, sich den kleinen Racker ins Haus zu holen. Aber: Wer zuletzt lacht, lacht am besten, denn alles, was man mit Charly an Ärger durchzustehen hat, wird er mit seiner wunderbaren Art tausendfach zurückzahlen, einfach weil er so ist, wie er ist. Hand drauf!