Nach dem Vorfall um einen durch einen Luchs verletzten Rottweiler am Stadtrand von Bad Harzburg sind weitere Fälle aus der jüngeren Vergangenheit bekannt geworden.
So bestätigte am Freitag Revierförster Lutz Nielen aus Sieber auf GZ-Anfrage, dass im vorigen November sein Jagdhund mit hoher Wahrscheinlichkeit durch einen Luchs gerissen worden und verblutet sei. Ole Anders, Luchsbeauftragter der Nationalparkverwaltung, ergänzte, der verendete Vierbeiner sei von einer Tierärztin in Northeim obduziert worden, um das Urteil eines unabhängigen Dritten zu bekommen. Der Vorgang bleibe zwar „im Diffusen“, die stichartigen Verletzungen deuteten aber auf die Kralle eines Luchses hin. Eindeutig ist die Beweislage laut Anders hingegen im Fall einer Bracke des früheren Bürgermeisters Jörge Schiers in Steina bei Bad Sachsa. Der freilaufende Hund folgte bei einem Spaziergang der Schleifspur eines von einem Luchs gerissenen Rehs und traf dann unvermittelt auf die Raubkatze, die ihre Beute kämpferisch verteidigte. Der Konflikt ging letztlich glimpflich ab. Ebenfalls freilaufend traf ein Stafford Terrier mitten im Wald bei Altenau auf eine Luchsdame. Da die Hundebesitzerin kurz zuvor noch zwei Jung-Luchse gesehen hatte, ist davon auszugehen, dass die Mutter mit dem nachfolgenden Angriff auf den Kampfhund ihre Jungen verteidigen wollte. Bei allen bislang bekannt gewordenen Fällen, betont Anders, seien „Beute oder Junge im Spiel gewesen“. Er appellierte, das Thema „angemessen zu behandeln und nicht zu sehr zu emotionalisieren“.hgb