Kreis Böblingen: Tierschutzberater verantwortungsvolle, ehrenamtliche Aufgabe beim Tierschutzbund
Von unserem Redakteur Gottfried Jenssen
Ohne die ehrenamtlichen Helfer vom Kreisverband Böblingen des Deutschen Tierschutzbunds wäre es um den Tierschutz im Kreis Böblingen schlecht bestellt. Eine verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen dabei die Tierschutzberater.
Gabriele Fehrentz ist die Leiterin der derzeit rund zehn aktiven Tierschutzberaterinnen im Kreis Böblingen. Da die Aufgaben auch recht zeitaufwändig sind (mindestens zehn Stunden im Monat), versehen diesen Dienst überwiegend Frauen. "Damit die Arbeit besser verteilt werden kann, sind wir dringend auf Unterstützung angewiesen", sagt die Leiterin, die dieses Amt vor zwei Jahren übernommen hat: "Ideal wäre ein Stamm von 25 Mitarbeitern." Gabriele Fehrentz lebt in Dagersheim. Sie hat zwei Katzen aus dem Tierheim übernommen und engagiert sich schon seit einigen Jahren für den Tierschutz.
Jede Menge Schulungen
Das Aufgabengebiet der Tierschutzberater ist sehr vielseitig und erfordert eine gehörige Portion an Fachwissen. Immer wieder werden daher Schulungen durchgeführt. Das rechtliche Wissen wird ihnen beispielsweise an der Tierschutzakademie in Neubiberg oder beim Landestierschutzverband vermittelt. "Darüber hinaus werden wir auch laufend bei unseren Treffen an jedem zweiten Dienstag im Monat über wichtige Dinge unterrichtet", so Gabriele Fehrentz. Schulungen übernehmen unter anderem Dr. Petra Jost vom Veterinäramt oder die Tierärztin Dr. Hildegunde Habel-Pöllmann.
Bevor aber eine neue Tierschutzberaterin an die Haustüren klopft, begleitet sie zunächst erfahrene Kolleginnen. Erst wenn sie ganz sicher ist, die notwendigen Erfahrungen zu besitzen, wird sie Kontrollbesuche alleine durchführen.
Streng wird im Böblinger Tierheim darauf geachtet, dass die vermittelten Tiere auch in die richtigen Hände gelangen. Nicht jeder, der gerne einen Hund übernehmen möchte, ist auch geeignet, einen Hund zu halten. Bevor ein Hund aus der Hand gegeben wird, muss der Interessent zunächst einen Fragebogen ausfüllen, in dem neben den Personalien auch nach den Unterbringungsmöglichkeiten und der Betreuungsperson und vielem mehr gefragt wird. Anschließend wird die Tierschutzberaterin aktiv. Im Rahmen einer Vorkontrolle wird anhand einer Checkliste geprüft, ob der Wunschhund aus dem Tierheim in seinem neuen Zuhause auch wirklich gut untergebracht sein wird.
Unangemeldeter Besuch
Eine Vorkontrolle wird ausschließlich bei Hunden durchgeführt. Sicher ist indes, dass jeder, der ein Haustier aus dem Tierheim übernimmt, im Rahmen einer Nachkontrolle von einer Tierschutzberaterin besucht wird, und das unangemeldet. Selbst die kleinsten Tiere, wie Mäuse, Ratten, Meerschweinchen, Hamster, Kaninchen oder Vögel müssen gut und artgerecht untergebracht sein. Dies ist der wichtigste, aber auch zeitintensivste Arbeitsbereich der ehrenamtlichen Tierschutzberaterinnen; denn bei ihren unangemeldeten Besuchen stehen sie nicht selten vor verschlossenen Türen.
"In der Regel werden wir bei unseren Besuchen freundlich begrüßt", erzählt Gabriele Fehrentz. Dabei hilft auch ein Tierschutzberaterausweis, mit dem die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen ausgestattet werden. Geprüft wird unter anderem, ob die Tiere artgerecht untergebracht sind, richtig ernährt und gepflegt werden. Gabriele Fehrentz: "Meist sind es nur Kleinigkeiten, die nicht stimmen, und die Tierhalter nehmen die Verbesserungsvorschläge unserer Mitarbeiterinnen fast immer dankbar an."
Wild lebende Katzen
Ein weiteres Aufgabengebiet der Tierschutzberaterinnen ist die Betreuung wild lebender Katzen. "Erst kürzlich mussten wir uns um zwei etwa halbjährige Katzen kümmern, die auf dem Parkplatz eines Sindelfinger Baumarkts gehaust haben", so Gabriele Fehrentz. Zudem gehen die Beraterinnen Beanstandungen nach, die dem Tierheim von Privatleuten gemeldet werden. Dabei handelt es sich oft um Hunde, die im Freien gehalten werden. "Bei gravierenden Verstößen oder in hartnäckigen Fällen wird das Veterinäramt von uns eingeschaltet", sagt die Leiterin der Tierschutzberaterinnen.
Wer sich als Tierschutzberater engagieren möchte, sollte sich mit Petra Deyringer-Kühnle, Geschäftsführerin des Deutschen Tierschutzbunds Kreisverband Böblingen, in Verbindung setzen: Telefon 0 70 31/2 50 25, Fax 0 70 31/22 18 60, E-mail: Tierschutzverein.Boeblingen@t-online.de