Winnie Pooh lebte bisher in einer Familie mit kleinen Kindern. Dort ging es ihm ziemlich schlecht, denn die Kinder wurden weder entsprechend angeleitet, noch im Umgang mit ihm beaufsichtigt und ärgerten den armen Hund täglich. Seine Warnungen wurden nicht beachtet, und eines Tages wußte er sich nicht mehr anders zu helfen und schnappte nach einem Kind, wofür er vom Kindsvater erst tagelang verprügelt und dann in einem Tierheim abgegeben wurde.
Hier zeigt sich der Hund nach seiner Einlieferung (Stand 08/13) als extrem verängstigt und lässt sich derzeit von den ihm fremden Mitarbeitern noch nicht gut anfassen. Aber wir alle wissen, dass das nur eine vorübergehende Erscheinung ist, nach und nach wird auch Winnie Pooh verstehen, dass ihm hier niemand etwas Böses tut, niemand ihn verprügelt, sondern dass es ihm jetzt bereits viel besser geht als vorher. Dieser Hund braucht vor allem Zeit, und Menschen brauchen mit ihm viel Geduld. Da Hunde aber im <heute, hier und jetzt> leben, können wir seine Wandlung in Ruhe abwarten, sie wird kommen. Deshalb fangen wir jetzt auch bereits an, für ihn ein neues Zuhause zu suchen - zu kleinen Kindern allerdings wird er nicht mehr vermittelt.
Winnie Pooh ist bildschön, aber kein Hund für Anfänger, auch kein Hund für Menschen, die Wert auf <Kadaver-Gehorsam> legen. Ein neues Zuhause bestünde am einfachsten aus einer oder zwei hundeerfahrenen erwachsenen Personen, von denen am besten einer zu Hause ist, bei ebenerdigen Wohnverhältnissen mit kleinem Garten oder eingezäunter Terrasse. So müßte Winnie Pooh in den ersten Tagen im neuen Zuhause nicht ständig angepackt werden, sondern könnte zunächst frei herumlaufen, sich eingewöhnen, Vertrauen fassen und sich dann z.B. auch lösen ohne Zwang und sich seinen neuen Menschen dann nähern, wenn er sie neugierig beschnuppern möchte.
Er braucht geduldige Menschen, die sich ihm über die Körpersprache nähern und nach dem Prinzip der positiven Bestärkung trainieren. So können sie nach und nach in die durch die schlechten Erfahrungen in falscher Haltung lädierte Seele vordringen und aus dem verunsicherten Winnie Pooh sein wahres herauskitzeln, er ist nämlich eigentlich ein idealer Begleithund ohne jeglichen Jagdtrieb. Mit Geduld, Zeit und Liebe könnten Hund und neues Frauchen/Herrchen sich in Ruhe und völlig stressfrei kennen- und vertrauen lernen - für eine bessere, gemeinsame Zukunft mit einem souveränen, neugierigen, treuen und zuverlässigen Begleiter der ganz besonderen Art.