» „Jagd und Hund“ in Dortmund – Tiere töten als Hobby Deutscher Tierschutzbund e.V.
(Verbandspresse, 31.01.2007 11:30)
(Bonn) - Anlässlich der derzeit in Dortmund stattfindenden Messe „Jagd und Hund“ kritisiert der Deutsche Tierschutzbund die selbstgerechte Darstellung der Jagdveranstalter. Diese verstünden die Jagd überwiegend als Freizeit- und Reisevergnügen, so der Verband in Bonn. Jährlich sterben beim „Volksport Jagd“ mehr als fünf Millionen Wildtiere, obwohl es für den Abschuss der meisten jagdbaren Tierarten keinerlei ökologische Notwendigkeit gibt. In gleicher Weise gelte dies für den Abschuss von etwa 200.000 frei laufenden Hunden und Katzen pro Jahr. Angesichts der vorhandenen Missstände zu Lasten des Tierschutzes erneuert der Deutsche Tierschutzbund seine Forderung nach einer grundlegenden Novellierung des deutschen Jagdrechtes.
„Eine Messe, die alljährlich das Töten von Tieren gleichsam als Mischung aus Abenteuer und legitimer Freizeitgestaltung verherrlicht, gehört nicht in das 21. Jahrhundert. Unter dem Deckmantel des angewandten Naturschutzes werden in Deutschland Dutzende von Tierarten erbarmungslos und ohne ökologische Notwenigkeit bejagt. Dies geschieht zum Teil mit Methoden, die absolut grausam und tierquälerisch sind“, so Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.
Der Deutsche Tierschutzbund fordert die Bundesregierung erneut auf, das Bundesjagdgesetz an die notwendigen Erfordernisse des Tier- und Naturschutzes anzupassen. Die ehemalige rot-grüne Bundesregierung hatte hier bereits Vorarbeit geleistet. So wurde unter anderem in einem Eckpunktepapier des Bundeslandwirtschaftsministeriums vom März 2004 ein Verbot tierschutzwidriger Jagdpraktiken gefordert. Dazu zählen unter anderem der Abschuss von Hunden und Katzen und die Ausbildung von Jagdgebrauchshunden an lebenden Tieren oder der Einsatz tierquälerischer Totschlagfallen. „Die dringend notwendige Novellierung des Bundesjagdgesetzes darf nicht an der Blockadepolitik der Jagdlobby scheitern“, fordert Apel.
Der Deutsche Tierschutzbund kritisiert zudem, dass auf der Messe massiv für den Jagdtourismus geworben wird. Deutsche Jäger nutzen vielfach die Möglichkeit in anderen Ländern Tiere zu bejagen, die in Deutschland nicht gejagt werden können bzw. dürfen, da sie bedroht oder bereits ausgestorben sind. Das immer wieder vorgeschobene Argument der nachhaltigen Nutzung wird hier ad absurdum geführt. Der Abschuss von Wildtieren im Rahmen von Freizeitangeboten im Ausland findet nahezu ohne jede durchgreifende Kontrolle statt und hat mit ökologischem Wildtiermanagement nichts gemein