Der Trend zum exotischen Haustier hält an - die Tiere leiden, und der Tierschutz soll helfen. Präriehund
(PR-inside.com 02.02.2007 08:46:24) - Mit Sorge sieht die Aktionsgemeinschaft PRO FAUNA e.V. die unverändert große Nachfrage nach Tieren wildlebender Arten für die Haltung in den eigenen vier Wänden.
Es ist erschreckend, wie viele Menschen meinen, dass man Präriehunde in der Wohnung halten könne. Die Folgen dieser Fehleinschätzung sind Tierquälerei, notwendig werdende Arztbesuche verletzter Tierhalter sowie Ratlosigkeit bei den Mitarbeitern vieler Zoos. Dort ist man nicht darauf eingerichtet, alle Tiere aufzunehmen, die ihren Besitzern lästig geworden sind.
Präriehunde sind in Nordamerika lebende, mit unseren Murmeltieren verwandte Nagetiere, die bis zu 30 cm lang und 1,5 kg schwer werden können. Zu dem Namenszusatz "-hund" kamen sie nur, weil sie, besonders in Gefahrensituationen, Laute von sich geben, die an Hundegebell erinnern. Präriehunde sind tagaktiv, ausschließlich bodenbewohnend und leben gesellig in selbst gegrabenen Erdbauten. Trotz ihrer Lebensweise in großen Kolonien, die sich in Familien aufgliedern, können sie sehr streitlustig sein. Im Fall des Falles beißen sie kräftig zu. Zu den Gebissenen zählen inzwischen auch viele Menschen, die meinten, sich solche Wildtiere unbedingt ins Haus holen zu müssen.
Im Jahr 2003 infizierten sich in den USA mindestens 87 Menschen mit Affenpocken. Diese Viruserkrankung heißt so, weil sie 1959 erstmals bei Affen festgestellt wurde. Auf den Menschen übertragen wird sie aber in erster Linie durch Nagetiere, die ihre Halter beißen oder kratzen. Ein wirksames Medikament gegen Affenpocken gibt es noch nicht, und die Todesrate erkrankter Menschen wird vom Deutschen Grünen Kreuz mit 1- 10 Prozent abgegeben. Im Juni 2003 verbot die Europäische Union den Import von Präriehunden. Die in Deutschland verkauften Tiere stammen vorwiegend aus Inlandszucht, weshalb zwar den Haltern keine Virusinfektion, den Tieren aber ein elendes Dasein droht. "In die Wohnung gehört ein Präriehund nicht, da er dort kein einziges Bedürfnis seiner Lebensweise befriedigen kann", fasst Dr. Waltraut Zimmermann, Kuratorin im Zoo Köln, zusammen.
Den Käufern von Präriehunden wird meist verschwiegen, dass sie mit der Haltung dieser Tiere in der Wohnung gegen das Tierschutzgesetz verstoßen. "Im schlimmsten Fall", so der PRO-FAUNA-Vorsitzende Wolfgang Heymel, "drohen Geldbußen bis zu 25.000 Euro oder ein Strafverfahren."
In vielen deutschen Zoos kann man Präriehunde betrachten und beobachten. Aus der Sicht der Tierschützer ist dies der bessere Weg, sich diesen großen Nagern zu nähern.
Kontaktinformation: PRO FAUNA Aktionsgemeinschaft zum Schutz wildlebender Tiere e.V. Bahnhofstr. 19 39629 Bismark