„Hunde und Katzen bieten oft viel soziale Unterstützung“ Studie der Konrad Lorenz Forschungsstelle beweist: Echte soziale Beziehungen zu Haustieren sind möglich
Von Christian Haubner
GRÜNAU — Der Hund ist der beste Freund des Menschen. Dieses geflügelte Wort könnte auch vor den gestrengen Augen von Wissenschaftern bestehen. „Hunde und Katzen bieten oft tatsächlich ein hohes Maß an sozialer Unterstützung, weil sie immer da sind und uns nie kritisieren.“ Das berichtet Prof. Kurt Kotrschal, Leiter der Konrad Lorenz Forschungsstelle für Ethologie in Grünau (Bez. Gmunden).
Tiere lernen Mimik der Herrln zu deuten
Dies ist nur eines der Ergebnisse einer seit dreieinhalb Jahren laufenden Studie zum Verhältnis von Katzen und Katzenbesitzern. Analog dazu arbeitet der Experte sein Jänner an einer entsprechenden Arbeit über Hunde und deren Herrln.
Überraschendes Ergebnis dabei: Die Grundmuster für Sozialbeziehungen verlaufen bei allen Wirbeltieren gleich. „Echte soziale Beziehungen sind also auch zu Hunden oder Katzen möglich“, erklärt Kotrschal. Dabei würden die Tiere etwa auch lernen, die Mimik ihrer Besitzer zu deuten.
Durch die Studie können Tierbesitzer auch etwas über sich selbst lernen: Menschen, die eher skeptisch oder ängstlich in die Zukunft schauen, streben in der Regel eine innigere Beziehung zu ihren Tieren an. „Sie begeben sich — überspitzt formuliert — freiwillig in die untergebene Position.“ Das könnte dann dazu führen, dass die Tiere ihre Dominanz zeigen: „Hunde verweigern dann etwa anfangs das Futter nur deshalb, weil ihr Herrl dann noch fürsorglicher und netter wird.“
Generell empfiehlt Kotrschal bei der Erziehung von Hunden und Katzen „liebevolle Konsequenz“: „Wenn man selbst auf sein Tier aufmerksam ist und dessen Aufmerksamkeit von Anfang an trainiert, anstatt es nur nebenher laufen zu lassen, ist die Erziehung ein Leichtes.“