Angst vor "Katzenmafia": Mehr als 200 Stubentiger sind verschwunden
PASSAU/SCHÄRDING/BRAUNAU. Niederbayerns Katzenfreunde sind in großer Sorge. Alleine in der Region Passau und im Raum Rottal sind mehr als 100 Stubentiger über Nacht verschwunden. Das Innviertler Grenzgebiet blieb bislang verschont.
Die besorgten Besitzer vermuten, dass ihre Katzen skrupellosen Tierfängern über den Weg gelaufen sind und ihre Lieblinge gegen gutes Geld an Versuchslabore verkauft wurden. Sogar von einer "Katzenmafia" ist schon die Rede.
Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass die vermissten Stubentiger nach Ost-Europa gebracht wurden, wo Katzenfelle ein begehrtes Material für Rheumadecken sein sollen.
In einigen Gemeinden, wo schnurrende Vierbeiner verschwanden, wurden zuvor angeblich verdächtige Lieferwagen mit polnischen Kennzeichen gesichtet. Eine Frau will sogar ein Auto mit ausländischer Zulassung beobachtet haben, in dem sich zahlreiche Katzenkäfige befanden.
"Wir müssen diesen Menschen unbedingt das Handwerk legen", fordert eine verzweifelte Betroffene. Die Katzenliebhaberin griff zuletzt zu einem sehr ungewöhnlichen Mittel. Sie rief zu einer Mahnwache auf. Mehr als 30 Tierfreunde scharten sich um sie.
Seit einem Jahr häufen sich die tierischen Vermisstenfälle enorm. Anscheinend grasen die Übeltäter den Freistaat systematisch ab. Jetzt dürften sie den Schwerpunkt ihrer kriminellen Tätigkeit nach Niederbayern verlagert haben.
Die Angst vor den mutmaßlichen Katzenfängern ist allgegenwärtig. Inzwischen haben zwei Tierfreunde sogar Belohnungen ausgesetzt, um mit Hilfe von Geld auf die Spur der Täter zu kommen.
In der Polizeidirektion Passau spricht man bereits von 200 vermissten Katzen. Konkrete Hinweise auf die Fänger gibt es aber keine. Kriminal-Hauptkommissar Fritz Grindinger: "Wir bitten, verdächtige Wahrnehmungen über Fahrzeuge und Personen unverzüglich bei der örtlichen Polizei-Dienststelle zu melden."
Aus den Innviertler Grenzbezirken Braunau und Schärding gibt es noch keine Alarmmeldungen. Hier dürften die Katzenfänger bislang noch nicht zugeschlagen haben.