Balu, ein bildschöner Mittelspitz, ist erst 3 Jahre alt und hat schon eine Odyssee hinter sich.
Aus einer Haltung, in der man wohl nicht zimperlich mit ihm umgegangen war (um es vorsichtig auszudrücken) kam er in eine Familie mit kleinen Kindern. Da dort aber niemand wirklich Zeit für ihn und er offensichtlich auch keine richtige Rückzugsmöglichkeit hatte, die jeder Hund für sich braucht, fing er wohl an, Spielzeuge zu zerkauen. Daraufhin wurde er häufig wohl z.T. 16 Stunden und länger im Keller angekettet und schließlich über das Internet zum Verkauf angeboten. Sein Nachfolger, ein kleiner Welpe, war bereits angeschafft.
Vor zwei Tagen wurde er von der Vermieterin, meiner Cousine, aus dem Keller befreit, wo er bereits wieder seit etlichen Stunden angekettet war und es auch bis mindestens zum Mittag des nächsten Tages bleiben sollte. Da meine Cousine selbst mit Spitzen aufgewachsen ist, ist er dort auch zunächst gut aufgehoben. Allerdings kann er dort nur bis zum Ende der nächsten Woche bleiben, weil sie einen 12jährigen Münsterländer hat, der der kleinen Balu zum Fressen gern hat (ist wörtlich zu nehmen). So lange können sie und ihr Mann es mit ihrer Arbeit einrichten, dass bis auf 2-3 Stunden immer Jemand zuhause ist. Für längere Zeit ist es schwer möglich die beiden Hunde zu trennen.
Lt. Vorbesitzerin aus der Internetanzeige ist Balu entwurmt und geimpft. Er ist nicht kastriert, ca. 38 cm hoch und wiegt 9kg.
Nach eineinhalb Tagen mit Balu hat meine Cousine heute folgende Einschätzung geschickt:
ZitatBalu ist ein sehr sensibler Hund er möchte viele Streicheleinheiten und und ist auch sehr neugierig was sein Herrchen so treibt. Er ist stubenrein!!! Leinenführig ist er auch! Versteht sich prima mit anderen Hunden. Und ist auch kein bisschen schüchtern (gegenüber fremden Menschen). Kindern tut er zwar überhaupt nichts, trotzdem ist es ratsam, wenn er in eine Familie mit größeren Kindern vermittelt würde da er sehr nervös auf kleine Kinder reagiert. Aber er kann keiner Fliege was zu leide tun. Wie er sich verhält wenn er mal alleine bleibt probieren wir zur Zeit noch aus. Bisher war er aber nicht auffällig. Aber generell ist er nicht so gern alleine, er ist froh wenn er jemanden um sich herum hat. Zur Zeit ist er unser Kuschelhund : )
Hoffentlich finden wir nun ein endgültiges zu Hause für den Kleinen.Er liegt uns sehr am Herzen.
Hallo, hoffentlich findet Balu schnell ein schönes Zuhause, solche Leute sollten keine Tiere halten. Welch ein Glück das deine Cousine darauf aufmerksam wurde. Und das die Leute sich schon wieder einen Welpen geholt haben kann ja wohl nicht wahr sein.
ja, das lief wohl auf mehreren Schienen gleichzeitig. Zum Glück. Silvia hatte die Anzeige gefunden und mich informiert. Ich hatte dann sofort angerufen, wobei mir die Sache erst mal völlig anders geschildert wurde. Da ich wegen unseres vierbeinigen Nachwuchses nicht immer sofort ins Auto springen kann, wollte ich ursprünglich morgen danach gucken. Ich habe nicht geahnt, dass es so prekär ist. Das sieht man eben besser, wenn man vor Ort ist. Zum Glück gibt es ja noch ein paar mehr Tierfreunde, die auch die Augen offenhalten.
Und irgendwie sind wir in meiner Familie in solchen Fällen wohl alle ziemlich rigoros und fackeln nicht lange...
Darum, dass sich so ein Drama nun nicht mit einem weiteren Hund wiederholt, wird sie sich kümmern.
Wenn ich das richtig verstanden habe, wäre ihm auch erstmal mit einer Pflegestelle gedient? Konntet ihr schon testen, wie er sich gegenüber Katzen verhält?
... bin ja immer noch am überlegen, ob ich als Pflegestelle in Frage käme....
ganz lieben Dank, dass Du überlegst. Aber inzwischen hat meine Cousine das bereits organisiert, dass Balu soweit versorgt ist, wenn sie und ihr Mann nicht da sind. Eine Nachbarin kümmert sich mit Begeisterung um den Kleinen. Und wie charmant so ein Spitzling die Leute um sein Pfötchen wickeln kann, wissen wir alle ja bestens.
Der kleine Bursche kann also dort bleiben, bis sich ein wirklich gutes Zuhause für ihn gefunden hat.
Es ist noch nicht alles ausgetestet. Aber bisher hat er auch noch keine ausgeprägten Weglauftendenzen gezeigt und auch nicht mal ansatzweise die Zerstörungswut, von der seine ehemalige Besitzerin gesprochen hat. Er wird nur sehr nervös, wenn hektische und laute kleine Kinder da sind. Offensichtlich war das bei ihm ausschließlich durch extremen Dauer-Stress bedingt.
Er meldet fein, wie sich das für einen Spitz gehört und ist ein ausgesprochen umgängliches Kerlchen.