Das Geschäft mit den Rassehunden boomt. Zuchtwelpen sind begehrt und teuer. Vor allem, wenn sie aus anerkannten Zuchtbetrieben stammen. Über die "Reinheit" der Rasse wachen entsprechende Vereine, und über allem thront der Verband für das Deutsche Hundewesen, VDH, als Lordsiegelbewahrer des Rassehundes. Die Rassestandards sind klar definiert, wer bei den Zuchtshows gewinnen will, muss sich strickt daran halten. Und nur mit Champions lässt sich Geld verdienen. "Rassenwahn" meinen Tierschützer und kämpfen gegen die "Zuchtlobby". Die wiederum verteidigt sich, indem sie auf andere Rassen "mit noch schlimmeren Erbkrankheiten" verweist, oder sie brandmarkt alle nicht im VDH organisierten "Hobbyzüchtern" als die Übeltäter. Eines steht jedoch fest: Die Zahl der krank zur Welt kommenden Rassehunde nimmt zu. Inzwischen geht man von über 500 Erbkrankheiten bei Zuchthunden aus. Epilepsie, zum Beispiel, oder Taubheit, Augenkrankheiten, Autoimmunschwäche, Hirnhautentzündung oder Arthrose. Die Welpen mancher Rassen können nur noch per Kaiserschnitt auf die Welt kommen, weil die Köpfe der Welpen zu groß sind, für die eng gezüchteten Becken der Muttertiere. Strafbar macht sich, laut dem Qualzuchtparagrafen im Tierschutzgesetz, eigentlich jeder, der wissentlich kranke Hunde züchtet.
Der Rassehund, ein erbkranker Krüppel - ist er noch zu retten?
Gleichermassen interessant für Welpenkäufer wie für Züchter!
In der Zeitung 'Der Terrier' steht in der aktuellen Ausgabe ein Bericht über eine erfolgreiche Klage einer Hundekäuferin. Sie hatte bei einer Zücherin einen Welpen gekauft, der mit einem Jahr auffällig wurde mit HD! Sie hat den Kaufpreis von 900.- Euro zurückbekommen! Ich muß mal gucken, ob ich den morgen so eingescannt bekomme, das er hier rein passt.
Auf den Artikel bin ich gespannt, denn es wäre interessant, in wieweit der Züchter bei Erkrankungen verantwortlich zu machen ist. Die Elterntiere des kleinen Terriers müßten demnach bewußt erkrankt zur Zucht eingesetzt worden sein oder ?
Bei den Berichten darf man natürlich nicht über einen Kamm scheren, also den Verstand einschalten um nicht in die einseitige Schiene zu verfallen.
Zu diesem Film gibt es eine umfassende und sehr interessante Linkliste:
Ich wäre ja schon froh, wenn durch solche Filme und Beiträge nur ein klitzekleiner Teil der Käufer über den Tellerrand gucken, sich weniger an der aktuellen Mode orientieren (Himmel, was tun mir im Moment die armen Bulldogs leid) und sich einen Hund nach den typischen Charaktereigenschaften aussuchen, sprich dem eigenen Umfeld angepaßt.
Genau so versuchen wir ja andersherum auch zu vermitteln. Zweifel haben ihren Grund, ein Hund kann nur selten was dafür, wenn es nicht klappt.