10.05.2007 | 12:47 Uhr NDR Info exklusiv: Verseuchtes Tierfutter möglicherweise auch in Deutschland Zitate frei bei Nennung "NDR Info"
Hamburg (ots) - Mit Chemikalien verseuchtes Katzen- und Hundefutter ist nach Recherchen des Radioprogramms NDR Info möglicherweise auch nach Deutschland gelangt. In den USA haben in den vergangenen Wochen mehr als 100 Firmen ihr Futter zurückgerufen, nachdem Hunde und Katzen an Nierenversagen gestorben waren. Einer der Hersteller, die Firma Nutro, hat auch in Deutschland den Verkauf aller Nassfutter gestoppt und eine Rückrufaktion gestartet. Nach Angaben der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA sind darüber hinaus weitere möglicherweise verseuchte Futtermittel nach Europa geliefert worden.
Die betroffene Katzen- und Hundenahrung wurde in Kanada produziert. Zutaten des Futters stammen von zwei Firmen aus China. Dort waren offenbar die Chemikalien Melamin und Cyanursäure beigemischt worden, die normalerweise zur Herstellung von Kunststoffen beziehungsweise Desinfektionsmitteln verwendet werden. Wenigstens eine der beiden chinesischen Firmen exportiert nach eigenen Angaben ihre Produkte auch nach Europa. Die New York Times hatte in der vergangenen Woche berichtet, dass Melamin in China häufig Nahrungsmitteln beigefügt werde, um einen höheren Eiweißgehalt vorzutäuschen. Die Chemikalie allein ist offenbar relativ ungiftig, in Kombination mit Cyanursäure aber sehr gefährlich.
Die EU-Kommission hat seit dem 25. April drei Schnellwarnungen zu Melamin an alle Mitgliedsländer verschickt und sie damit aufgefordert, entsprechende Kontrollen durchzuführen. In Deutschland sind die Bundesländer für die Überwachung von Futter- und Lebensmitteln zuständig. Nach Auskunft der Ministerien werden bislang keine Produkte auf Melamin getestet. Einige Länder bereiten aber entsprechende Untersuchungen vor. Außerdem lassen mehrere Unternehmen von privaten Laboren ihre Produkte untersuchen.
Die Verbraucherschutzorganisation foodwatch kritisiert, dass die Behörden in Deutschland im Gegensatz zu anderen EU-Ländern bislang keine Informationen über die Rückrufaktion und die mögliche Gefährdung veröffentlicht hätten. Generell herrsche das Prinzip der Geheimhaltung vor, sagte foodwatch-Sprecher Matthias Wolfschmidt dem NDR.
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10. Mai 2007/RC
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und: Lebensgefahr! Rückruf-Aktion für verseuchtes Edel-Tierfutter Beigemischte Chemikalien führen zu Nierenversagen
tz Hamburg - Schock für Millionen deutsche Hunde- und Katzenbesitzer: Nach Informationen von „NDR Info“ sind auch auf den deutschen Markt giftige Produkte des kanadischen Tierfutter- Produzenten Menu Foods gelangt! Für Tiere, die davon fressen, besteht Lebensgefahr!
In den USA hatten in den vergangenen Wochen mehr als 100 Markenhersteller ihre Futtermittel zurückgerufen, nachdem 16 Tiere an Nierenversagen gestorben waren und es tausende weitere Verdachtsfälle gibt. Zehn der Hunde und Katzen verendeten sogar bei einem Futtermitteltest von Menu Foods selbst. Alarmiert reagierte jetzt der Tierfutter-Hersteller Nutro als erster deutscher Menu-Foods-Kunde: Sämtliches Nassfutter wird zurückgerufen.
Wir können mit Sicherheit sagen, dass von den bis jetzt als verseucht bekannt gewordenen Produkten von uns keine auf den deutschen Markt gekommen sind. Aber von Menu Foods kommen ständig neue Informationen. Deshalb haben wir uns aus Respekt vor den Tieren und ihren Haltern für diese Vorsichtsmaßnahme entschieden“, sagte eine Nutro- Sprecherin der tz. Bereits gekaufte Ware könne bei den Händlern abgegeben werden.
Die Kunden erhielten dann ihr Geld zu 100 Prozent zurück. Ihr Trockenfutter, so betonte die Nutro-Sprecherin, sei nicht betroffen, weil es nicht von Menu Foods hergestellt werde. Laut Recherchen von „NDR Info“ gibt es neben Nutro noch neun weitere Edel-Futtermarken, die von Menu Foods für den europäischen Markt haben produzieren lassen. Laut der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA sollen an sie verseuchte Produkte ausgeliefert worden sein, und zwar sowohl Nass- als auch Trockenfutter.
Das betroffene Hundeund Katzenfutter hatte Menu Foods in Kanada hergestellt. Dort wurden aus China stammende Eiweißzusätze wie Weizen- Gluten und Reis-Protein zugefügt. Diesen sollen die Chemikalien Melamin und Cyanursäure beigemischt gewesen sein, die normalerweise zur Herstellung von Kunststoffen und Desinfektionsmitteln verwendet werden. Melamin allein gilt als relativ ungiftig, wird allerdings in Kombination mit Cyanursäure sehr gefährlich. Die Verbraucherschutzorganisation foodwatch kritisierte, dass Behörden in Deutschland bislang keine Informationen über die Rückrufaktion von Menu Foods und die mögliche Gefährdung veröffentlich hätten.