Auf einem Gehöft in Obernheim-Kirchenarnbach (Kreis Südwestpfalz) haben Tierschützer fast 60 verwahrloste Hunde gefunden. Die Tiere wurden ohne Futter und Wasser gehalten und sollen dem Tierschutzverein "Arche - Tiere in Not" gehören.
Bereits gestern hatten Tierschützer auf dem Bauernhof 40 Hunde befreit. Am Morgen wurden weitere Tiere gefunden. Die Hunde, darunter auch Welpen, seien unterernährt und krank auf engstem Raum eingepfercht gewesen. Die Vierbeiner wurden untersucht und anschließend in Tierheimen in der Südwestpfalz untergebracht. Ein Tier ist in der Nacht verendet.
Anzeige kam vom Tierschutzverein Pirmasens
Die Durchsuchung des Anwesens war auf Betreiben des Tierschutzvereins Pirmasens erfolgt - dieser hatte Anzeige erstattet. Von dem Verein stammt auch die Information, dass die Hunde dem Tierschutzverein "Arche - Tiere in Not" gehörten. Diese Aussage bestätigte die Polizei. Der Verein hat seinen Sitz in Baden-Württemberg.
Der Mieter des Gehöfts sagte, seine Frau sei Mitglied beim Arche-Tierschutzverein und habe die Hunde aus ganz Europa aufgenommen. Die Staatsanwaltschaft Zweibrücken hat die Ermittlungen aufgenommen.
Boah, vor gar nicht allzulanger Zeit hatte ich telefonischen Kontakt zu der Arche. Sie hatten bei uns im Wochenblatt einen schwarzen Spitzmix inseriert. Sie haben mich auch gleich abgewimmelt mit den Worten: So kleine Hunde sind bei uns immer schnell vermittelt
Kaiserslautern (AP) Die Polizei hat über 70 völlig unternährte, kranke und verschmutzte Hunde auf einem ehemaligen Bauernhof in Obernheim-Kirchenarnbach (Kreis Südwestpfalz) beschlagnahmt. Ein Hund wurde verhungert aufgefunden, wie Christel Wilhelm vom Vorstand des Tierschutzvereins Pirmasens am Sonntag der AP berichtete. Die Hunde wurden nach ihren Angaben von einem Verein angeboten, der sich «Arche e.V.» nennt, um ein Geschäft mit den Welpen zu machen. Die Staatsanwaltschaft Zweibrücken hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Polizei in Kaiserslautern bezeichnete die Zustände auf dem Anwesen als katastrophal. Nach Hinweisen von Tierschützern sei es am Freitag durchsucht worden. «Die Hunde, teilweise auch Welpen, waren alle unterernährt und krank. Sie mussten auf engstem Raum, ohne ausreichendes Futter und Wasser auskommen», berichtete die Polizei. Tierschützerin Wilhelm sagte, bei der ersten Durchsuchung seien 56 Hunde gefunden worden, am Samstag noch einmal 15, die von den Haltern versteckt worden seien. Ein weiterer sei bereits tot, und drei bis vier Hunde hätten im Sterben gelegen, aber gerettet werden können. Die Halterin habe erklärt, die Tiere gehörten ihr nicht. Die Besitzerin sei in den Vogesen (Frankreich). Der Tierschutzverein geht davon aus, dass es weitere zwei bis drei Anlagen gibt, wo die Organisation den Hundehandel betreibt. Die Tiere würden aus ganz Europa her transportiert. «Die Welpen kommen unter grausamen Bedingungen zur Welt», sagte Wilhelm. Der Handel finde nicht selten bei Nacht und Nebel zum Beispiel auf Parkplätzen statt. Beim Anblick der abgemagerten Tiere seien alle Helfer in Tränen ausgebrochen. Die Hunde wurden tierärztlich untersucht und in Tierheimen der Südwestpfalz untergebracht. Der Tierschutzverein rief Käufer von Welpen auf, sich immer auch die Mutter zeigen zu lassen. Diese werde oft als «Wurfmaschine» missbraucht und vernachlässigt. Wilhelm forderte aber auch strengere Überwachung durch Ordnungs- und Veterinärämter. «Da gehören ganz strenge Gesetze her», meinte sie.